Noch ein Pilgerweg? Nun, der existiert schon seit langer Zeit. Selbst in den Geschichtsbüchern wird darüber berichtet. Was neu am Gunthersteig ist: Dieser Weg soll neben dem „eigentlichen“ Pilgerpfad im Bayerisch-Böhmischen den langen Weg abstecken und definieren, der uns an der Person eines Einzelnen zeigt, wie sich jemand bereits vor gut tausend Jahren bewegte und leiten ließ, für sich und seine Mitmenschen bewusst das zu schaffen, was wir mit Friedensarbeit bezeichnen können. Gerade im besonders nach dem Mauerfall befriedeten Europa ist neuer Unfriede in Gesellschaft und zwischen Völkern eine neue Gefahr geworden. Für einen Ort wie Kloster Göllingen ist daher das Beispiel des Hl. Gunther von Thüringen, eines in der Landesgeschichte stehenden Verantwortlichen, aber ebenso eines Benediktinermönches, der sein Leben in der Gemeinschaft in einer Konsequenz auf eine neue Wahrhaftigkeit legte, auch heute und gerade heute aktuell. Der GUNTHERSTEIG existiert in Bayern und Böhmen und ist nun auf eine Strecke von mehr als 80 km sowohl touristisch als auch in allgemeiner Volksbildung ausgebaut. Ein rühriger Verein aus Prag, Svatá Ludmila S.Z. Praha, will diesen Erinnerungsgedanken nicht am Fuße des Böhmerwaldes enden lassen, sondern den Weg bis zur Grablege des Heiligen Gunther nach Prag fortsetzen. Die Anfrage nach Thüringen, an unseren Förderverein am Kloster Göllingen, und an andere Orte ist gerichtet - und wird bereits teilweise verfolgt – wie an den Wirkungsstätten gerade da, wo damals die konsequente Entscheidung des Gunther von Käfernburg entschieden wurde, durch geeignete Informationen und Bildungsstellen auf diese Lebenswege des europäischen Friedensheiligen, wie man ihn durchaus nennen kann, hingewiesen werden kann. Ein Anfangspunkt ist in Thüringen schon an „seinem“ Kloster gesetzt, wo seit vielen Jahren bereits der St. Gunther-Tag gefeiert wird und wo sich in über zwanzig Jahren junge Menschen aus ganz Europa auf dem Hintergrund dieses vorbildlichen Lebens zu Begegnungsprojekten trafen. Klosterort, weitere Klöster, Burgen und Kirchen stehen auf den Wegen, die von Thüringen nach Bayern führen. Wenn es gelingt, sollen auch hier die Marken gesetzt werden, die von Friedensbemühungen berichten, die bereits vor eintausend Jahren möglich wurden. Auf den Wegen der Menschen, die schon damals nichts Anderes wünschten, als im Frieden zu leben. Der Förderverein am Kloster Göllingen setzt sich für die Aktivierung dieser Stationen ein, und gern werden Mitstreiter auch hierfür eingeladen, mitzuwirken. Kloster Göllingen—Käfernburg Arnstadt-Kaiserpfalz Wallhausen– Erfurt- Mildenfurth -Schwarzburg– Bamberg-Regensburg -, bis wir in Niederaltaich an der Abtei auf den Gunthersteig in Gänze treffen….