Am Tag des offenen Denkmals 2024 konnten noch einmal mehr Besucher als im letzten Jahr Kloster Göllingen als einen Ort mit einer besonderer Würde erleben. Der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft der Freunde der Klosterruine St. Wigbert Göllingen, Günther F. Chmielus hatte einen Kreis mit der obigen Inschrift in die Mitte der Krypta gelegt. Unter diesem Motto wurde den staunenden Gästen die spirituelle Dimension des 850 Jahre alten sakralen Raumes eindrücklich bewusst.
Eingeleitet worden war Tag mit einem Gottesdienst unter der Leitung von Superintendentin Steffi Wieglieb, die in ihrer Predigt zur Demut mahnte. Heidje Beutel und Kattrin Kops brachten den ganzen Tag über mit ihren Flöten den Turm auf allen Etagen zum Erklingen. Zusätzlich hat ein Besucher mit seiner Handpan in der Krypta wunderbare Klangwelten erschaffen.
Zum Verstehen und Einordnen des Gesehenen hatten die Ehrenamtlichen vom Förderverein Führungen und einen Vortrag vorbereitet. In einer besonderen Führung über den gesamten Bereich der ehemaligen Klosterkirche berichtete Günther F. Chmielus von den drei eng miteinander in Beziehung stehenden herausragenden historischen Persönlichkeiten, die mit der Geschichte von Kloster Göllingen verbunden sind: Kaiers Heinrich II., der heilige Godehard von Hildesheim und ganz besonders der heilige Gunther von Thüringen, der Mönch in Göllingen gewesen war. Christof Rommel zeigte in einem Vortrag mit anschließender Führung die Stellung des Göllinger Klosterturms in der Architekturentwicklung des 12.und 13. Jahrhunderts auf. Anhand vieler Bildbeispiele demonstrierte er, dass der Göllinger Klosterturm nicht nur ein Musterbeispiel der romanischen Architektur ist, sondern auch am Anfang der Übergangsphase zur Frühgotik beispielgebend für andere wichtige Bauten in der näheren und weiteren Umgebung war.
Bei allem Kunstgenuss und Erspüren der besonderen Atmosphäre des Ortes kam auch die leibliche Stärkung nicht zu kurz. Bei Kaffee und den von den Vereinsmitgliedern gebackenen Kuchen haben sich die Gäste im Gespräch über das Erlebte ausgetauscht.
Ergänzend zum Programm des Vereins haben zwei Mitarbeiter der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten eine Führung zur ab 2025 von der Stiftung geplanten neuen Ausstellung „Sehen lernen“ auf dem Klostergelände angeboten.
Die Gesellschaft der Freunde der Klosterruine St. Wigbert Göllingen bedankt sich herzlich bei allen Beteiligten und den zahlreichen Besuchern, besonders auch für die Geld- und Kuchenspenden.